Genuss ohne Verzicht: 4 besten Gründe für alkoholfreie Biere.

 

Alkoholfreies Bier ist vom Standpunkt der Aufmerksamkeit schon lange eine Größe in der deutschen Bierszene. Trotz sinkendem pro Kopf Bierkonsum steigt der Konsum vom alkoholfreien bzw. alkoholreduzierten Bieren. Die Geschmäcker der Konsumenten sind verschieden, und alkoholfreies Bier polarisiert. Während einige den klaren, malzigen Geschmack und die leichtere Bitterkeit schätzen, vermissen andere die Wärme und Tiefe, die Alkohol im Bier erzeugt. Der Markt bietet jedoch eine breite Palette an alkoholfreien Bieren, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Als Bier Sommelière nähere ich mich diesem Thema aus den folgenden Perspektiven:

4 beste Gründe für alkoholfreie Biere

Gesundheit

Bier in Deutschland beinhaltet Hopfen. Die Universität Würzburg vergab in 2007 dem Hopfen die Auszeichnung „Arzneipflanze des Jahres“. Hopfen kann viel auch im Bier: stabilisiert den Schaum, macht das Bier haltbar, wirkt antibakteriell, konserviert das Bier. Bei uns Menschen wirkt der Hopfen dann appetitanregend, beruhigend, stimmungsaufhellend und schlaffördernd. Selbst Hildegard von Bingen erkannte 1153 die antiseptische Kraft des Hopfens. Ärzte und Heiler empfahlen damals Biere gegen Skorbut, als Magenstärkungsmittel, gegen Verstopfung, Epilepsie, zur Behandlung von Wurmerkrankungen und vieles mehr. Selbst noch in den 1950er gab es in der DDR Bier auf Rezept: Köstritzer Schwarzbier als Stärkungsmittel bei Blutarmut. Also ist der Hopfen schon mal ein hervorragende Zutat. Gelöst in alkoholfreien Bier dann um so besser.

Stiftung Warentest hat im Juni 2024 alkoholfreie Biere getestet und kam zum folgenden Schluss: alkoholfreie Biere sind vergleichsweise gesunde Durstlöscher. Dies wurde neben dem Kaloriengehalt auch an biertypischen Nährwerten wie Magnesium, Kalium und Kalzium festgemacht. Zum Schluss empfiehlt dieser Testbericht 14 Biere, die sich als gute Durstlöscher erweisen.

Jedoch werden alkoholfreie Biere meist pasteurisiert – also kurzzeiterhitzt. Hierbei soll die Haltbarkeit verlängert und die mikrobiologische Stabilität erreicht werden. Manche Vitamine wie Folate und B-Vitamine sind jedoch hitzesensible und können durch dieses Verfahren wieder reduziert werden.

In der Generation X bis 1980 geborene und Älter gehörte Bier in den Alltag. Die magische Grenze mit 16 Jahren Bier trinken zu dürfen wurde herbei gesehnt. 2001 brachte Erdinger in Guerillamarketing Manie sein erstes alkoholfreies Weißbier auf den Markt. Um sich im Markt zu differenzieren wurde mithilfe einer Studie aus der renommierten Forschungsbrauerei Weihenstephan dieses Bier als isotonisches Sportgetränk platziert. Beim Triathlon durfte der Sportler im Zielbereich direkt aus einem Riesenglas Erdinger alkoholfreies trinken. Mittlerweile werden diverse Sportveranstaltung gesponsort, um auch weiterhin präsent zu bleiben.

In den Altersgruppe ab 1982 geboren, gehört Bier nicht zum Alltags Automatismus. Hier herrscht wertbewußer Konsum vor und die Nachhaltigskeitsaspekte kommen zum tragen. Bei den 14 bis 25 Jährigen ist sogar die mentale und körperliche Gesundheit bei mehr als die Hälfte aller Befragten der Teengeist-Studie der Marketingagentur Fischer-Appelt gleich gesetzt. Vielleicht ist das auch der Grund, warum bewusst auf Alkohol verzichtet wird. Hier wird Alkoholverzicht zum Statement! Nicht nur bei Bier, sondern auch bei anderen alkoholfreien Varianten. Spannend: auf der Online Plattform Pinterest, stiegt die Suchanfrage zum Begriff „originelle alkoholfreie Betränke“ um 220 Prozent in 2023 laut einer „Welt“ Analyse. Auch ein gewisser Trend erkennbar.

Geschmack

Geschmack ist glücklicherweise Ansichtssache. Viele Kunden erzählen von ihrem besten oder Lieblingsalkoholfreien. Häufig fällt dabei der Name Jever Fun. Anders als bei anderen großen Brauereien, besitzt Jever Fun eine herbe kräuterige Hopfenbittere mit einer typischen Zitrusaromatik und für den Körper eine Spur Malz und Honig. Aufgrund der Herstellung, vollständige Gärung und danach Alkoholentzug, besitzt das Bier zwei Vorteile: einen schlanken Körper da die Malzzucker im Bier vergoren wurden und wenig Zucker, da die Hefe ihre Arbeit machen konnte. Das zeigt die Entwicklung in den letzten Jahren. Nicht nur die Vielzahl von verfügbaren alkoholfreien Bieren ist gestiegen. Auch die Geschmackserlebnisse konnten im positiven Gewinnen. Denn wichtig zu wissen – Alkohol ist nun mal ein Geschmacksträger. Er sorgt für Tiefe und Komplexität im Glas. Ein Bier ohne Alkohol braucht dementsprechend andere Komponenten und muss geschmacklich mehr bieten, um ein Genusserlebnis hervorzurufen.

0,00% Biere oder Bier bis zu dem zulässigen Wert von 0,5% gelten in Deutschland als alkoholfrei. Definitiv eine Herausforderung für die Brauer. denn das Bier ist anfällig für Keime und hat aufgrund der fragilen Geschmacksstabilität ein kürzeres Haltbarkeitsdatum, als die mit Alkohol. Mehr zum Herstellungsverfahren, Geschichte und die Rolle der Hefe in einem späteren Blogartikel.

Malz und Malzsüße

Ein wesentliches Merkmal alkoholfreien Bieres ist der oft ausgeprägtere Malzgeschmack. Da der Alkohol fehlt, der normalerweise ein Teil des Geschmackserlebnisses ist und gestoppte Gärung genutzt wird, treten die malzigen Aromen stärker hervor. Diese können an Brot, Karamell oder leicht an Honig erinnern. Die Süße ist oft präsenter, da Zucker nicht in Alkohol umgewandelt wird. Es erinnert bisschen an Malzbonbon. Meist sind diese Biere mit gestoppter Gärung schon am Geruch deutlich erkennbar.

Hopfen und Bitterkeit

Auch der Hopfen spielt eine wichtige Rolle im Geschmack alkoholfreier Biere. Er verleiht dem Bier seine charakteristische Bitterkeit und kann je nach Sorte blumige, fruchtige oder harzige Noten mit sich bringen.

Einige alkoholfreien Biere überraschen mit fruchtigen Aromen, die von Pfirsich über Zitrusfrüchte bis hin zu Beeren reichen können. Diese Noten entstehen oft durch spezielle Hopfensorten, die während des Brauprozesses zu unterschiedlichen Zeiten hinzugefügt werden. Hopfen können auch würzige und blumige Noten produzieren. Biere mit dem typischen Bananenaromen in der Nase wie bei einem Weißbier mit Nelke und würzigen Anteilen bekommen ihre Aromen jedoch von der Hefe. Diese verleihen dem Getränk zusätzliche Komplexität und ein besonderes Aroma.

Andere Parameter

Kohlensäure unsere CO² ist ein wichtiges geschmackliches Element bei Bieren, insbesondere wie ich finde bei alkoholärmeren. Sie können ein volles Mundgefühl erzeugen, geben eine Cremigkeit oder Sprudeln unsere Geschmacksknospen wieder frei. Genauso trinkt das Auge farblich mit. Auch wenn es geschmacklich rein objektivbetrachtet keinen Einfluss hat. Sobald die Bierfarbe blass und unscheinbar ist, assoziiere ich ein weniger vollmundiges Bier.

Derzeit sind immer mehr Biere auf dem Markt, in dem der Geschmacksunterschied zu alkoholhaltigen Bier kaum oder gar nicht wahrnehmbar ist. Dazu gehört definitiv das Super Phänomen Augustiner. Nach 38 Jahren hatte die Brauerei wieder ein neues Produkt auf den Markt gebracht. Und dann noch ein alkoholfreies Helles! In Bayern! Von einer Traditionsbrauerei!  Beim Launch im März 2024 war das Bier ruck zuck ausverkauft. Ein regelrechter Run auf die Kioske und Getränkemärkte überraschte selbst die Augustiner. Da ich in westlichen Mitteldeutschland lebe und diese Bier nicht über München heraus kam, konnte ich erst spät im Jahr mich selbst vom Geschmack überzeugen. Und ich muss sagen: Respekt! Sehr ausbalanciert, vollmundig, vielfältig, leicht Honig Noten, cremig und langanhaltend, erfrischend und das bei 0,5% Alkohol. Laut eigenen Aussagen haben sie 4 Jahre an diesem Bier gefeilt.

Bierflasche von Augustiner in der Hand mit traditionellem Etikett.
Augustiner Pröbchen ergattert!

Rausch

Ein Plädoyer gegen den Alkohol von Peter Richter in dem Buch „Über das Trinken“ trifft es ziemlich gut. Er sagt: „Trinken sollte zum Rausch führen. Punkt. C₂H₅OH (Anmerkung: chemische Formel für Ethanol, dem Hauptbestandteil von alkoholischen Getränken) sollte in ausreichenden Mengen über das Blut ins Gehirn gelangen, um dort für ein paar Veränderungen zu sorgen – hier ein paar Reize dämpfen, da ein bisschen mehr Hall geben; insgesamt nichts wesentlich anderes als das, was man beim Klavierspielen mit den Pedalen tut. “ Er argumentiert, entweder trinkt der Mensch Alkohol – egal ob Wein oder Bier – um es zu merken oder bleibt beim Alkoholfreien.

Interessanterweise wird eine Gesellschaft zur Bekämpfung der Nüchternheit rezitiert. Gegründet von August der Starke in 1728 in Dresden. August war Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Bekannt für seine enorme körperliche Stärke, prunkvollen Feste und Leidenschaft für Wein und andere alkoholische Getränke. In der Zeit des barocken Lebensstil von Prunk, Überfluss und Hedonismus entstand der humoristische Gedanke, solch eine Gesellschaft zu gründen. Ein Ausdruck der Ablehnung von Abstinenz und der Betonung von Lebensfreude und Geselligkeit. Aber auch weil August der Starke feststellte, wenn er mit seinem Nachbarkönig die Streitigkeiten bei einem oder mehreren Gläsern Wein diskutierte, erschienen die Differenzen gar nicht mehr so groß. Und das man über alles reden kann, insbesondere wenn das Reden für Außenstehende wie Lallen klingt. Diese Erkenntnis hat zur Gründung der besagten Gesellschaft geführt. Übrigens während der dortigen Karnevalszeit! Im Keller als Geheimbund am extra angefertigten runden Tisch. König Friedrich Wilhelm I. von Preußen wurde erstes geheimes Mitglied. Spannend: 1999 wurde die Gesellschaft als Verein neu gegründet, um die Rekonstruktion des Kurländer Palais (dem damaligen Sitz von Augst dem Starken) und diesem runden Kon­ferenz­tisches zu fördern. Jedoch geht es primär um die Förderung und Unterstützung historischer Gebäude und Plätze in Dresden. Der Rausch steht nicht auf der Tagesordnung :-))

Hüftgold

Das schon erwähnte Jever Fun ist bei 15 Kalorien pro 100ml  – also 45 Kalorien pro Flasche bzw. 60 Kilojoule ca. 3,6g Zucker. Erst einmal akzeptable! Was ich selbst aber noch spannender finde anstatt nur auf Kalorien zu schauen: der Abbau von Zucker und Fett wird gehemmt sobald der Körper Alkohol bekommt. Denn die Leber ist entscheidend für die Fettverbrennung im Körper zuständig. Sobald Alkohol ins Spiel kommt, geht die Leber auf „Fokus Alkohol“ und lässt die Semmelknödel, die Chips oder auch nur das vorher rein gekommene Brot links liegen. Sie konzentriert sich nur noch auf die Verarbeitung des Alkohols. Alle anderen Fette schlüpfen dann gern mal auf unsere Hüften. UND bei Frauen in den Wechseljahren quasi ohne Umwege. Ganz doofe Eigenschaft. Das Fett lagert sich im übrigen zuerst um die Leber herum ein. Die Mediziner bezeichnen dies als nicht-alkoholische Fettleber.

Die gute Nachricht: sobald der Alkohol von der Leber abgebaut ist, geht es wieder mit den anderen Aufgaben weiter wie dem Zuckerstoffwechsel.

Anlässe – darf nicht und will nicht

Der Trend ist aufwärts! Zwischen 2014 und 2023 stieg in Deutschland der Pro-Kopf-Konsum von alkoholfreien Bier von drei auf fünf Liter. Im gleichen Zeitraum sanken die getrunkenen Bierchen mit Alkohol von 99 auf 83 Liter. Somit kompensieren die ohne Alkohol zwar nicht den Abwärtstrend von denen mit Alkohol ABER immer mehr Ereignisse promoten den Verzicht auf Alkohol. So zum Beispiel den fast schon Traditionellen Dry-January. Nicht überall, denn insbesondere in Gegenden wie den Karnevalshochburgen in denen ich stecke, geht es im Januar feiertechnisch schon ordentlich zur Sache. „Day-drinking“ Meetings verschaffen eine weitere Möglichkeit von alkoholfreier und alkoholreduzierter Nachfrage.

Nichts desto trotz, wird auch hier immer häufiger „will nicht trinken“ betrieben. Auch weil diese Biere sich in der Wahrnehmung ändern. Von Verzicht und Ersatz zu Genussgetränken. Unterschiedlichen Gründe, hier in einer nicht definierten Ordnung, die mir im Laufe meiner Bier Sommeière Zeit aufgefallen sind:

Sport – sei es selber Sporten oder aber anderen dabei zu sehen. Da ich immer früh morgens sporte, merke ich an meiner geringeren Leistungsfähigkeit, wenn ich Abends Biere getestet habe. Meist teste ich Biere, seltener Trinke ich einfach nur so. Testen, um zu schauen, passen sie in mein Portfolio, sollen sie bei Tastings mit angeboten werden. In Bezug anderen beim Sporten zusehen ganz spannend: in 2024 bei der Fußball Europameisterschaft wurde in den Stadien insbesondere bei sogenannten Risikospielen ganz bewusst nur Leichtbiere oder komplett alkoholfreie Biere ausgeschenkt. Der Hauptsponsor der UEFA EURO 2024 bot dort Bitburger Leicht mit 2,8% und Bitburger 0,0% an.

Social Media und die Selbstdarstellung – insbesondere bei der Generation Z auch Digital Natives in der Altersgruppe 14 bis 25 Jahren, ist der Alltag laut dem Soziologen und Suchtforscher Heino Stöver von der Frankfurt University of Applied Science geprägt von Kontrolle. Diese ist bei der Selbstdarstellung auf Instagramm und anderen Socialen Medien ~SoM immens wichtig. Betrunken oder angetrunken funktioniert SoM halt nicht so gut.

Lebensstil – in Teilen auch Veränderung durch Gründung von einer Familie, Nahrungsumstellung, Ernährungsbewusstsein oder vermehrtem Sport.

Und dann haben wir noch die temporär „darf nicht“ Fraktion. Sei es aufgrund von:

Auto fahren – Beim Trinken von alkoholfreiem Bier kann bei normalen Mengen noch Auto oder Fahrrad gefahren werden, da der Alkoholgehalt so gering ist, dass er die Fahrtüchtigkeit nicht beeinträchtigen sollte. Normale Menge bedeutet für mich bis zu 4 Bier. Darüber hinaus startet der Trinkwiderstand in meinen Augen und der Wunsch nach Alternativen zu greifen, schleicht sich in den Vordergrund.

Maschinen bedienen in Arbeit und Alltag – Menschen, die Alkohol getrunken haben oder verkatert zur Arbeit kommen, können durch Unfälle und Arbeitsausfälle hohe gesellschaftliche Kosten verursachen. Plus sich selber dabei natürlich Schaden.

Gesundheit / Medikamente – grundsätzlich muss jeder selber entscheiden was, wann und in wie vielen Mengen zu sich genommen wird. Bei Tasting von Ü80 – meist Damen – haben wir immer am Anfang eine kleine Diskussion, ob jetzt dieses oder jenes Medikament zum Bier passt. Da es meist Food Pairings sind, die ich in dieser Altersklasse anbiete, ist der Alkoholgehalt und Menge gewöhnlich geringer. Sehr spannende Gruppen!

Schwangerschaft und Stillzeit – Alkoholfreies Bier enthält so wenig Alkohol, dass es im Vergleich zu einer reifen Banane in der Regel als sicher für schwangere Frauen gilt. Aber werdende Mütter sollten im Zweifel immer ihren Arzt konsultieren, bevor sie alkoholfreies Bier trinken. Bei 0,0% gibt es jedoch gar keine Bedenken. Mein schönstes Tasting diesbezüglich war mit einer Damen Fußball Mannschaft – Online. Die Hälfte davon in Stillzeit, mit einer Kundin noch im Wochenbett im Krankenhaus. Alles geht :-))

Anders sieht es dabei bei folgenden Mitbürgern aus:

Religion – Auch wenn in den einzelnen Glaubenssätzen in der Religion mal mehr, mal weniger explizit der Alkoholverbot steht. Ich stelle immer wieder fest, dass dieses Verbot sehr „individuell“ ausgelegt wird. Bei Gruppen und Firmentastings halte ich immer 0,0% bereit. Dieses Spiegeln dann idealerweise den Bierstil mit Alkohol. Der Migrationseffekt ist nichts desto trotz für Brauereien ein interessanter wirtschaftlicher Aspekt.

Ehemalige Alkoholiker – könnten 0,0% Biere gut trinken. Aber nur diese Variante. JEDOCH erinnert natürlich das Bier an Alkohol durch Geruch, Geschmack und Flaschenform und könnte beim Geniesen alte Impulse wieder auslösen.

Kinder – Kinder dürften rein theoretisch 0,0% Biere trinken. Es gab sogar mal eine Zeit als Kinder Bier mit Alkohol regelmäßig zu trinken bekamen. Hierbei referiere ich jedoch auf das Mittelalter. Bier als ein überall verfügbares Gut und aufgrund der Kochung das einzige Getränk was bakterienseitig einigermaßen sicher war. Zudem war der Alkohol der damaligen Biere auf dem sogenannten Frühstücksbier Niveau mit 2 – 3% Alkohol. Jedoch gilt Bier auch als Alltagsdroge und die Frage, ob Kinder schon dieses Hapit erlaubt werden soll, muss auch hier jeder für sich entscheiden. Meist ist der Geschmack in dem Alter noch anders ausgeprägt als bei Erwachsenen. Alles Bittere, ist großes bääh glücklicherweise.

Die gute Nachricht für alle: alkoholfreie Biere sind eine wunderbare und schmackhafte Alternative zu Wasser, Tee, Kaffee und Säften. Die meisten alkoholfreien Biere in Deutschland sind tatsächlich alkoholarm. Sofern also der Bedarf auf eine kompletten Alkoholverzicht ist, steht es meist recht prominent vorne auf der Flasche mit 0,00%. Also bitte darauf achten!

Kurioses

Übrigens alkoholfreies Bier ist keine Sorte oder ein Stil. Jeder Bierstil kann – theoretisch – auch alkoholfrei hergestellt werden. Bei Prämierungswettbewerben werden jedoch alle alkoholfreien Biere in einer separaten Verkostungskategorie zusammen gefasst. Vor einer Weile durfte ich diese Biere direkt morgens um 9 Uhr beim International Concours de Lyon in Frankreich verkosten und bewerten. Für diese Uhrzeit genau das richtige für mich. Leicht, von fruchtig bis herb, von malzig bis röstig und vollmundig bis schlank war alles dabei. Die Farben der Biere waren manchmal jedoch wundersam!

Giftgrünes Bier mit Minze!

Fast 7 Liter alkoholfreies Bier hat jeder Deutsche laut Testbericht ab 15 Jahren in 2016 gekauft.

Die Nation mit dem größten Durst nach alkoholfreien Bieren ist …. China!

Das erste Deutsche alkoholfreie Bier kam aus Ostdeutschland: Anfang der 70er Jahre entwickelte die Engelhardt Brauerei in Berlin Ost das Autobahnerbier – kurz AUBI. Erst ein paar Jahre später kam neben anderen vom Oettinger Konzern das Clausthaler mit seinem „nicht immer – aber immer öfter“ Slogan und Bierchen um die Ecke.

Derzeitige Marktführer von alkoholfreien Bieren in Deutschland sind Krombacher, Jever (Fun) und Bitburger.

Fruchtschorlen besitzen Gärungsalkohol. Der Leitsatz bis 0,38% Alkohol ist in Deutschland erlaubt.

Ca. 700 verschiedene Sorten von alkoholfreien Bieren soll es in Deutschland laut Deutschem Brauer Bund in 2024 geben.

Du suchst gute schmackhafte alkoholfreie Biere?

Nach alle dem Geschriebenen über alkoholfreie Biere hast du bestimmt auch Durst bekommen? Gut so! Alkoholfreies Bier bietet eine interessante und vielfältige Geschmackserfahrung. Mit seinen malzigen, fruchtigen, würzigen und manchmal blumigen Noten kann es eine erfrischende und schmackhafte Alternative zu herkömmlichem Bier sein. Die geschmacklichen Unterschiede zu alkoholhaltigem Bier sind nur noch wenig spürbar, die Vielfalt und die Qualität moderner alkoholfreier Biere überzeugen viele Konsumenten. Wer neugierig ist, sollte sich durch das breite Angebot probieren und seinen persönlichen Favoriten finden.

Gern helfe ich dabei in Tastings oder mit meiner persönlichen Bierliste. Du bist interessiert? Schreibe mir, für eine unverbindliche und komplett nach eigenem Geschmack und Einschätzung notierten Biere aus Deutschland und Europa.

 

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